Wie Innenarchitektur dabei helfen kann, neue Gewohnheiten zu trainieren

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Warum Gewohnheiten so wichtig für unseren Alltag sind

Unsere Gewohnheiten bestimmen einen grossen Teil unseres Alltags und laut Studie von Wendy Wood sogar 43% unserer täglichen Handlungen (Wood et al., 2002). Viele davon dienen unserer Produktivität, Gesundheit und unserem Wohlbefinden, wie das Zähneputzen oder der morgendliche Kaffee. Diese Automatismen entlasten das Gehirn und „Entstressen“ Teile unseres Alltags. Besonders zum Jahreswechsel nehmen sich Menschen vor, neue und gesunde Gewohnheiten zu beginnen. Doch gute Absichten allein reichen oft nicht aus. Damit Routinen wirklich Teil unseres Lebens werden, braucht es mehr als Disziplin: Auch unsere Umgebung spielt eine entscheidende Rolle. Genau hier kann kluge Innenarchitektur zum Verbündeten werden, als stiller Partner, der gewünschte Gewohnheiten fördert und ungesunde Muster subtil erschwert.

Wie entstehen neue Gewohnheiten im Gehirn?

Gewohnheiten entstehen, wenn wir bestimmte Handlungen regelmässig wiederholen. Und zwar so lange, bis sie automatisch ablaufen. Psychologisch betrachtet folgen sie meist einem klaren Ablauf: Auslöser → Handlung → Belohnung.

Wie lange dauert es, bis sich eine Gewohnheit festigt?

Eine aktuelle Meta-Analyse mit über 19.000 Teilnehmern zeigt, dass es im Durchschnitt 2 bis 3 Monate dauert, bis eine neue Gewohnheit stabil im Gehirn verankert ist (Meta-Analyse, 2024). Allerdings variiert dies stark von Person zu Person und kann auch wesentlich länger dauern. Umso wichtiger ist es, dass wir ein gut funktionierendes System haben, um am Ball zu bleiben.

Welche Rolle spielt die Umgebung beim Aufbau von Gewohnheiten?

Unsere Räume beeinflussen unser Verhalten stärker, als uns bewusst ist. Gezielt platzierte Gegenstände oder Symbole können dabei helfen, Routinen konsequenter durchzuführen. Gleichzeitig lassen sich ungünstige Reize durch bewusste Raumgestaltung minimieren. Innenarchitektur wird so zum Werkzeug, das Routinen unterstützt, Motivation steigert und gleichzeitig ästhetisch überzeugt.

Die 4 Schritte für neue Routinen nach Atomic Habits

Der Bestsellerautor James Clear beschreibt vier Prinzipien, die beim Aufbau neuer Routinen helfen:

  1. Make it obvious– Der Auslöser muss sichtbar sein. Wenn Sportutensilien im Schrank verschwinden, geraten sie in Vergessenheit. Platziere sie stattdessen sichtbar an einem fixen Ort. Man kann praktisch jeden Gegenstand in der Wohnung als Signal für eine gewünschte Gewohnheit einsetzen. Entscheidend ist, dass diese Erinnerung deutlich genug ist, um die gewünschte Handlung wirklich auszulösen.
  2. Make it attractive– Gestalte die Routine so attraktiv wie möglich. Das gelingt zum einen, indem du sie mit etwas Angenehmem verbindest, etwa ein Hörbuch während des Workouts. Zum anderen spielt auch der Ort eine grosse Rolle: An einem hellen, freundlichen Platz trainiert man mit weit mehr Motivation als in einer dunklen, zugigen Ecke. Beziehe dabei alle Sinne mit ein, um die Wirkung noch zu verstärken.
  3. Make it easy– Kleine Schritte schlagen Überforderung. Wer zu viel auf einmal will, läuft grosse Gefahr zu scheitern. Lieber jeden Tag nur 5 Minuten trainieren, anstatt es ständig ausfallen zu lassen, weil man sich zu viel vorgenommen hat.
  4. Make it rewarding– Belohnungen bestärken das Verhalten. Vor allem in der Zeit bevor die Gewohnheit fest verankert ist. Also gönn dir etwas nach Abschluss der neuen Tätigkeit. Sobald die Gewohnheit zur Routine geworden ist, braucht es diese extra Belohnung oft nicht mehr, weil das gute Gefühl der neuen Tätigkeit diese Rolle bereits ausfüllt.

Beispiele: Wie Innenarchitektur Routinen sichtbar macht

1. Mehr Sport zu Hause integrieren

Wer zu Hause trainieren möchte, braucht dafür einen klar definierten Ort – und zwar sichtbar im Alltag, nicht versteckt. Selbst in kleinen Wohnungen lässt sich ein Bereich gestalten, der sportliche Aktivität signalisiert. Mach ihn attraktiv: mit Pflanzen, schöner Beleuchtung oder einer angenehmen Aussicht.

2. Gesunde Ernährung fördern durch Raumgestaltung

Ungesunde Muster lassen sich nicht löschen, aber umtrainieren. Entferne ungesunde Lebensmittel von ihrem gewohnten Platz und ersetze sie durch gesunde Alternativen. In stressigen Situation führt dich der gewohnte Griff dann erstmal zur gesunden Alternative. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die ungesunden Lebensmittel komplett entsorgen. Ist das nicht möglich, sollten sie an einem untypischen und schwer erreichbaren Ort verstaut werden.

3. Einen Rückzugsort für echte Entspannung schaffen

Echte Entspannung ist nicht Scrollen am Smartphone oder Serien-Binge. Gestalte bewusst einen Rückzugsort: Sofa Richtung Fenster statt Fernseher, Smartphone in einem anderen Raum, dazu stimmungsvolle Elemente wie Kerzen, Düfte oder sanfte Musik. Dein Rückzugsort sollte so attraktiv sein, dass du dich jeden Tag auf ihn freust. Befolge Regeln wie „Kein Smartphone“ in dieser Zone konsequent, um ihm den Zauber nicht zu nehmen.

Fazit: Räume gestalten, Gewohnheiten verankern

Neue Gewohnheiten entstehen nicht im luftleeren Raum. Sie brauchen sichtbare Signale, kleine Belohnungen – und eine Umgebung, die sie trägt. Mit durchdachter Innenarchitektur lassen sich Räume so gestalten, dass sie Routinen sichtbar, attraktiv und einfach machen. So werden Wohnungen nicht nur schön, sondern auch zu Werkzeugen für ein gesünderes, bewussteres Leben.

 

Gerne helfe ich dir dabei, deine Gewohnheiten mit passender Raumgestaltung zu unterstützen. Mit meiner Innenarchitektur in Zürich und den Nachbarkantonen entwickle ich Umgebungen, die persönliches Wachstum ermöglichen.